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  • AutorenbildAnaca

Ein erster Vergleich

Ich befinde mich momentan mitten in der 4. Arbeitswoche. Die Phase des Eingewöhnens ist vorbei und man hat mittlerweile einen neuen Alttag. Nicht nur die Stadt und das Land sind anders als bisher gewohnt, die Aufgaben und allgemein die Struktur bei der Arbeit ist komplett anders.


In Berlin arbeite ich in einem großen Unternehmen in einem Bürokomplex. In Prag sind wir zu zweit und Teilen und ein Alterier, wo sich die Arbeitsplätze befinden. Bei der GEMA findet der meiste Teil der Arbeit ohne Kontakt zu Kunden und Nutzern statt, hier arbeite ich Zielgruppenorientiert. Bei der GEMA findet alles, bis auf kleine Ausnahmen zwischendurch, auf Deutsch statt hier alles auf Englisch.


Grundlegend unterschieden sich die Arbeitsweisen, alleinschon die Anzahl der Mitarbeiter. Bei der GEMA ist der Büroalltag etwas anonymer. Als Auszubildender kann man natürlich nicht von Beginn an jeden Mitarbeiter kennen, geschweige denn die ganzen Mitarbeiter, welche sich gar nicht vor Ort sondern an anderen Standorten befinden. Dadurch das wir während der Ausbildung verschiedene Abteilungen durchlaufen, treffen wir zum Teil mehr Mitarbeiter als andere Unternehemszugehörige, jedoch auch nur für einen kurze Zeit. Man hat für viele Aufgaben unterschiedliche Ansprechpartner und springt ein bisschen zwischen den Büros hin und her.


Hier in Prag bei Masaki Yada sind wir zu zweit. Ich verbringe also meinen gesamten Arbeitstag mit einer Person, der ich aber auch alle Fragen stellen kann. Der Austausch ist sehr nah und man ist nicht darauf angewiesen, dass die Person gerade am Platz oder im Büro ist. Die gesamte Zeit des Tages sind wir beide da und arbeiten. Auch wenn wir zwischendurch beide individuell unsere Aufgaben erledigen, sitzt man trotzdem nebeneinander. Während ich zum Beispiel nach Inhalten für die Texte für das Instagramprofil recherchiere, arbeitet Masaki Yada an Gemälden weiter. In intensiven Arbeitsphasen, beispielsweise wenn ich einen längeren Text schreibe und die Rechercheergebnisse aufbereite, haben wir begonnen für 10 Minuten zu meditieren. Die letzten Wochen habe ich immer kürzere Texte geschrieben, die in einem Post veröffentlicht wurden, diese Woche hat das Projekt begonnen, dass ich eine intensivere Recherche betreibe und einen längeren Text verfasse, welcher in 3 Posts veröffentlicht wird. Die Idee für diese Methode, also eine längere intensive Arbeitsphase zu unterbrechen um zu meditieren um neue Energie und Ideen zu generieren, stammt aus Daniel Kahnemans Bestseller "Thinking, fast and slow". Ich fand die Idee ganz gut, seinen Arbeitsalltag und -verhalten versuchen zu verbessern. Jeder kennt es selber, wenn man sein Mittagstief hat oder einfach nicht die Konzentration aufbringen kann, die man gerne möchte. Ich bin gespannt wie sich dieses Projekt auf mein Arbeitsverhalten auswirkt, vielleicht habe ich anschließend eine neuen Trick gelernt um meinen Alltag zu verbessern, den ich auch mit zu meiner Arbeit bei der GEMA bringen kann.

Es ist interessant zu sehen wie Leute, die Selbstständig sind, mehr über die Arbeit in der Weise wie sie sie verrichten nachdenken. Im Büro bzw. bei einer Festanstellung scheint das meist nicht so einen relevantes Thema zu sein, da man sich während der Arbeit meist komplett im Bürokosmos befindet.

Wir analysieren auch viel, wie wir bestimmte Themen oder Sachverhalte "verpacken", dass es auch die Allgemeinheit versteht. Bei der GEMA gibt es schon fast eine eigene Sprache, was aber auch verständlich ist aufgrund der Komplexität des Sachverhaltes und ganzen Konstruktes. Man hat einige Zeit benötigt die Sprache und verstehen und ist in der Regel in dem Fachgebiet der Verwertungsgesellschaft unterwegs. Das Ziel der Socialmediakanäle, vor allem Instagram, ist es Leute dazu zu animieren eine Disskussion über Kunst zu führen und eventuell deren Interessen zu vertiefen. Wir sprechen viel darüber, wie wir diese Ziele erreichen können und wie man komplexe Dinge manchmal einfach, aber trotzdem noch interressant, verpacken kann. Während man bei der GEMA immer tiefer in das Fachgebiet eintaucht und Strukturen versteht und ineinander in Beziehung setzt, machen wir hier einen Stop und verpacken, dass vorhandene Wissen so, dass es die Leser und Nutzer verstehen.

Es ist auf jeden Fall interessant zu sehen, welche Arbeitsweisen so Ihre Vor- und Nachteile haben. Momentan befinde ich mich gefühlt zwischen zwei Extremen, aber das ist auch gut so ;)


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